Hab ich gerade Prüfungsphase? Eigentlich schon. Aber man hat sich so an das Feiern und Weggehen gewöhnt, dass es einfach in die Prüfungszeit integriert wird. Inzwischen sind alle Vorlesungen und Seminare abgeschlossen. Als Zusammenfassung kann ich sagen, dass sich die Veranstaltungen wesentlich von denen in Jena unterscheiden. Es sitzen einfach mal keine 40-50 Studenten im Kurs, sondern nur maximal 20 oder wenn es ganz dicke kommt 30. Der Unterricht ist viel entspannter, nach 45 Minuten gibt es eine 15 minütige Pause. Dann geht es weiter. Seinen Professor trifft man dann schon mal beim Kaffeeholen oder Mittagessen in der Cafeteria. Man muss viel vorbereitend lesen, das ist aber eine Sache, die sich nicht wesentlich vom Studium in Jena unterscheidet. Generell wird den Studenten viel geboten, was sie daraus machen ist ihre Sache. Leider nutzen gerade norwegische Studenten diesen Luxus nicht aus und kommen einfach mal wochenlang nicht zum Unterricht. In der Bibliothek herrscht die Freizügigkeit von Essen und Trinken und selbst beim Telefonieren bekommt man höchstens einen bösen Blick, damit man sich auch leise verhält. Es stehen genügend PC's zur Verfügung, an normalen Arbeitsplätzen mangelt es jedoch leider. Man hat jedoch die Möglichkeit einen der vielen freien Lern- und Arbeitsräume zu nutzen. Diese befinden sich meist in der zweiten oder dritten Etage. Sie sind ausgelegt für maximal 6 Personen, bieten viel Licht, Strom- und Internetanschluss und eine Tafel. Man kann also in einer kleinen Lerngruppe ungestört darin arbeiten. Ebenso beherbergt die Uni einen Lesesaal, ich glaube für 30 Personen. Jeder Tisch hat eine kleine Umrandung an der Tischplatte, so dass man wirklich ungestört und ungesehen arbeiten und lesen kann. Stoßzeit in der Bibliothek ist von 10 - 15 Uhr. Danach verschwinden die meisten norwegischen Studenten. Zu sehen sind dann meist nur noch internationale Studenten. Es besteht für alle die Möglichkeit zu kopieren, zu drucken und zu scannen. Relativ einfach und zügig. Die Cafeteria ist nicht weit weg, die Ausleihtheke befindet sich im Erdgeschoss und ein IT-Hilfeservice ist auch rund um die Uhr zur Verfügung. Die Uni kann also schon einiges bieten. Wir werden nächste Woche mal das Angebot annehmen und uns in den Wii-Raum einmieten. Für alle, die es nicht kennen: Videokonsole
Am Samstag fand die offizielle und damit erste Abschiedsparty statt. Wieder mal privat in einem Gemeinschaftsraum. Um sich später an alle Freunde erinnern zu können, gibt es den Brauch ein weißes T-Shirt mitzubringen und alle darauf unterschreiben zu lassen. Ca. zwei Stunden glühten die Stifte und alle waren ganz aufgeregt. Dann kamen auf einmal zwei Security-Männer und wir wurden gebeten, den Raum zu verlassen. In Norwegen kommt keine Polizei bei einer Ruhestörung, sondern meist ein privates Security-Unternehmen, die im Auftrag die Gebäude bewachen. Jetzt in der Prüfungszeit werden die Ruhezeiten sehr streng genommen und wir mussten um 0:30 Uhr den Kellerraum verlassen. Zum Glück gibt es in der Nähe ein weiteres Wohnheim, dort wurde noch ein bisschen gefeiert bis auch dort um 2:15 Uhr die Security kam. Aber hier sind ja alle ganz nett und wir wurden freundlich gebeten, den Raum zu verlassen.
Montag gab es dann Prüfung Nummer 1. Die veranschlagte Zeit waren fünf Stunden, um jedem eine gleiche Chance zu geben. Nach vier Stunden hatte ich die Schnauze voll und gab ab. Leider zu wenig Blätter, aber vielleicht kann ja mein Inhalt überzeugen. Dienstag und Mittwoch hatte ich noch einmal zwei Unterrichtsstunden in der KKG-Schule. Dies sind meine letzten Stunden hier und sie haben mich noch einmal geschult im Unterrichten. Da ich nun doch den ganzen Tag am Schreibtisch vor dem Rechner sitze und lerne, fehlt mir ein bisschen der Ausgleich an Bewegung. So entschied ich mich gestern mit einigen anderen in der Stadt das Champions-League-Spiel Dortmund - Arsenal London zu schauen. Leider verloren aber wir haben noch mal etwas gemeinsam unternommen. Übrigens wird es jetzt wieder wärmer in Kristiansand. Es geht wieder auf die 8°C zu und zwischendurch regnet es mal wieder heftig. Ich dachte, es wird langsam Winter. Ich habe heute schon begonnen meine Sachen auf Karton und Reisetasche zu verteilen. Da sich mein Bustransfer von Hirtshals nach Hamburg als Flopp herausgestellt hat, musste ich umdisponieren und fliege jetzt am 9.12. von Kristiansand nach Hamburg, habe dann noch einen halben Tag, um in Hamburg zu flanieren bevor es mit der regulären Zugfahrt abends zurück nach Erfurt geht. Fotos
Dienstag, 15.11. Es schneit in Kristiansand
...vielleicht noch nicht heute, aber die Stadt bereitet sich scheinbar schon ordentlich darauf vor. Seit zwei Wochen werden an allen Erhebungen im Straßenverkehr von fleißigen Handwerkern Löcher in den Beton gebohrt, um dann später zwei Meter hohe Bambusstäbe hinein zu stecken. Oftmals so viele, dass man an einem Fußgängerüberweg Slalom laufen könnte. Wir haben den genauen Sinn dieser Aktion noch nicht heraus gefunden. Ihr könnt es aber auf den Bildern sehen. Morgen habe ich wieder eine Stunde in der KKG. Ich versuche mal wieder das Thema Ost-West aufzugreifen. Ich weiß nicht, warum die Norweger so verschärft darauf sind. Sie sagen immer, sie wollen die Situation ausnutzen, dass einmal eine Muttersprachlerin aus der ehemaligen DDR da ist und die Geschichten der Eltern und Großeltern erzählen kann. Nun ja, das bedeutet weniger Arbeit für mich. Das bisschen erzählen werde ich schon noch hinbekommen. Das Wochenende verlief relativ unspektakulär. Es fand alles schon vorher statt. Am Donnerstag fand die berüchtigte Roligheden-Wohnheim-Party statt. Diesmal sollten alle im 80er Jahre Look kommen. Wir versuchten das Beste aus unseren Klamotten zu zaubern und verkleideten uns. Dazu wurde natürlich auch stilechte Musik gespielt. Ich habe übrigens Ane das erste Mal zu solch einer Party mitgenommen. Eingeladen habe ich sie schon öfter, aber diesmal kam sie auch wirklich mit. Da ich unser gemeinsames Foto noch nicht habe, muss ich das später nachreichen. Aber oben seht Ihr schon mal unser Wohnungsschild.
Am Freitag Abend fand in der Uni-Cafeteria ein Konzert statt. Einige Austauschstudenten haben sich vor einiger Zeit zu einer kleinen Band formiert und treten unregelmäßig am Sonntag Abend in der Stadt in einem Pub auf, bei dem eine offene Bühne zum musizieren einlädt. Das hat sich natürlich rumgesprochen und so mussten sie für alle ERASMUS-Studenten ein eigenes Konzert geben. Danach war noch ein bisschen Karaoke angesagt und dann ging es bei winterlichen Temperaturen auf dem Fahrrad wieder nachhause. Ich brauchte, nachdem ich Samstag tagsüber gelernt hatte, abends eine kleine Auszeit und wurde zum Essen bei Anna eingeladen. Wir waren insgesamt sechs Leutchen und es gab mexikanische Wraps. Danach spielten wir noch ein bisschen Karten und so kam ich wieder nicht rechtzeitig ins Bett. Jetzt ist es Dienstag, 00:02 Uhr. Das bedeutet, heute ist schon wieder etwas passiert, dass mich vom Lernen oder Schlafen abhält: International Potluck Dinner. Ich finde keine genaue Übersetzung, etwa so: Ein Buffett, mit internationalen Speisen und man muss Glück haben, damit das richtige im Topf ist. Etwa 15 Nationen haben sich dem Kontest gestellt und etwas gekocht oder gebacken. Es war sehr lecker und man hat gute Anregungen bekommen, um eigenes zu kreieren oder auch einmal international zuhause zu kochen. Wie umfangreich alles war, seht Ihr auf den Bildern. Deutschland hatte erfahrungsgemäß den größten Tisch und bot folgendes Angebot: Nudelsalat, Nudelsalat, Nudelsalat, Rotkrautsalat (Mutti, ich hab ihn leider nicht gekostet, aber er sah nicht so gut aus wie deiner :) Spätzle, Knödel, Bowle (von uns), Spinat, Bratkartoffeln. Puh, jetzt sind wir alle knüppeldickesatt und haben uns zu einem Schnaps-Danach verabredet. Das Turntraining ist heute leider ausgefallen - ich war zu vollgefressen :) Fotos
Am Freitag Abend fand in der Uni-Cafeteria ein Konzert statt. Einige Austauschstudenten haben sich vor einiger Zeit zu einer kleinen Band formiert und treten unregelmäßig am Sonntag Abend in der Stadt in einem Pub auf, bei dem eine offene Bühne zum musizieren einlädt. Das hat sich natürlich rumgesprochen und so mussten sie für alle ERASMUS-Studenten ein eigenes Konzert geben. Danach war noch ein bisschen Karaoke angesagt und dann ging es bei winterlichen Temperaturen auf dem Fahrrad wieder nachhause. Ich brauchte, nachdem ich Samstag tagsüber gelernt hatte, abends eine kleine Auszeit und wurde zum Essen bei Anna eingeladen. Wir waren insgesamt sechs Leutchen und es gab mexikanische Wraps. Danach spielten wir noch ein bisschen Karten und so kam ich wieder nicht rechtzeitig ins Bett. Jetzt ist es Dienstag, 00:02 Uhr. Das bedeutet, heute ist schon wieder etwas passiert, dass mich vom Lernen oder Schlafen abhält: International Potluck Dinner. Ich finde keine genaue Übersetzung, etwa so: Ein Buffett, mit internationalen Speisen und man muss Glück haben, damit das richtige im Topf ist. Etwa 15 Nationen haben sich dem Kontest gestellt und etwas gekocht oder gebacken. Es war sehr lecker und man hat gute Anregungen bekommen, um eigenes zu kreieren oder auch einmal international zuhause zu kochen. Wie umfangreich alles war, seht Ihr auf den Bildern. Deutschland hatte erfahrungsgemäß den größten Tisch und bot folgendes Angebot: Nudelsalat, Nudelsalat, Nudelsalat, Rotkrautsalat (Mutti, ich hab ihn leider nicht gekostet, aber er sah nicht so gut aus wie deiner :) Spätzle, Knödel, Bowle (von uns), Spinat, Bratkartoffeln. Puh, jetzt sind wir alle knüppeldickesatt und haben uns zu einem Schnaps-Danach verabredet. Das Turntraining ist heute leider ausgefallen - ich war zu vollgefressen :) Fotos
Die heiße Phase beginnt
Die Prüfungsphase beginnt in einer Woche. Die letzte Semesterwoche in Kristiansand steht an. Ich habe nebenbei noch Unterrichtsstunden in der KKG, die ich vorbereiten und überarbeiten muss. Ich versuche trotzdem heute Abend wieder einen neuen längeren Blogeintrag zu schreiben. Ich hoffe, man kann das Wetter zuhause genießen. Heute sind es hier 8°C und die Sonne scheint. Wahrscheinlich ein letztes Aufbäumen, bevor der Schnee kommt. Wir konnten ihn schon teilweise riechen und die Einwohner Kristiansands sagen, dass sie es schon fühlen können... Wir werden sehen :) Bis später!
Mittwoch, 02.11. Es wird Herbst
Eieiei, schon wieder eine Woche vergangen und ich habe keinen Blogeintrag geschrieben. Jetzt ist aber auch verdammt viel zu tun. Am Dienstag vergangener Woche hatte ich ein Treffen bezüglich meines Praktikums. Ich werde hier in Kristiansand in den restlichen Wochen an einer weiterführenden Schule Unterricht geben. Das heißt, die Schüler sind zwischen 16 und 20 Jahre alt, haben mehr oder weniger Bock auf Deutschunterricht und erst Recht keinen Bock auf Schule. Ich traf mich mit den Deutschlehrern, um meinen Stundenplan abzusprechen. Ich habe am darauffolgenden Mittwoch in zwei Klassen hospitiert. Also der deutsche Unterrichtsstil mag verpöhnt sein, aber es funktioniert. Hier hat man sich auf die Fahne geschrieben, den Schülern so viel wie möglich Freiraum zu lassen, um ihnen nicht den Spaß am Lernen zu nehmen. Dass sie dabei aber nur wenig Respekt manchen Lehrern gegenüber bringen und nach einem Jahr Deutsch wahrscheinlich genau so viel können, wie vorher, weil sie einfach nicht mitarbeiten, dass hat man nicht bedacht.
Dienstag Abend habe ich übrigens ein Turntraining hier besucht. Ich hatte mich vor einigen Wochen bei einem Turnverband in Kristiansand per Email vorgestellt und nachgefragt, ob es eine Trainingszeit für mich gibt. Die Gruppe besteht aus einigen Frauen und Mädchen, alle samt ehemalige Turnerinnen oder Anfänger. Ich bin seit langem mal wieder Sprungreihen gesprungen, die ich sonst nur im Wettkampf gezeigt habe, aber es ging alles gut. Nur der Muskelkater hat mich genervt :)
Donnerstag habe ich wieder einen Aerobickurs besucht, der mich von jeglichen weiteren Aerobicstunden abgeschreckt hat. Zu viel und zu schnelle Choreografien.
Freitag gab es dann endlich unsere Halloween-Party. Halloween findet ja eigentlich in der Nacht vom 30.10. zum 31.10. statt, wir feierten aber schon am Freitag. Bilder gibt es natürlich auch :) Das Wochenende nutzte ich für Studienzwecke und sportlichen Ausgleich. Da es jetzt in die heiße Phase geht - es sind nur noch drei Wochen bis zur ersten Prüfung und der Herbst zeigt so langsam seine schöne Gestalt - sitze ich viel zuhause oder in der Bibliothek. Morgen geht es dann wieder in die Schule, sie heißt übrigens KKG, Kristiansand Katedralsskole Gimle. Nächste Woche gibts wieder mehr zu berichten... :) Fotos
Dienstag Abend habe ich übrigens ein Turntraining hier besucht. Ich hatte mich vor einigen Wochen bei einem Turnverband in Kristiansand per Email vorgestellt und nachgefragt, ob es eine Trainingszeit für mich gibt. Die Gruppe besteht aus einigen Frauen und Mädchen, alle samt ehemalige Turnerinnen oder Anfänger. Ich bin seit langem mal wieder Sprungreihen gesprungen, die ich sonst nur im Wettkampf gezeigt habe, aber es ging alles gut. Nur der Muskelkater hat mich genervt :)
Donnerstag habe ich wieder einen Aerobickurs besucht, der mich von jeglichen weiteren Aerobicstunden abgeschreckt hat. Zu viel und zu schnelle Choreografien.
Freitag gab es dann endlich unsere Halloween-Party. Halloween findet ja eigentlich in der Nacht vom 30.10. zum 31.10. statt, wir feierten aber schon am Freitag. Bilder gibt es natürlich auch :) Das Wochenende nutzte ich für Studienzwecke und sportlichen Ausgleich. Da es jetzt in die heiße Phase geht - es sind nur noch drei Wochen bis zur ersten Prüfung und der Herbst zeigt so langsam seine schöne Gestalt - sitze ich viel zuhause oder in der Bibliothek. Morgen geht es dann wieder in die Schule, sie heißt übrigens KKG, Kristiansand Katedralsskole Gimle. Nächste Woche gibts wieder mehr zu berichten... :) Fotos
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