Tssss, dieser Aufenthalt steht unter keinem guten Stern. Ich habe ja schon berichtet, dass der so gut vorbereitete Urlaub mit Katja ins Wasser fiel, weil das Auto die Kraft verlor. Mir sollte es wieder so ergehen. Doch später mehr:
Dienstag Abend war Champions League-Abend, wir fuhren gemeinsam in die Stadt, um das Spiel Dortmund- Arsenal London anzuschauen und mit zu grölen. Die Gruppe teilte sich in drei Dortmund-Fans, eine Arsenal-Anhängerin und mich als unparteiische. Ich bin also für die Schiedsrichter ;) Gott sei Dank, endete das Spiel 1:1 sonst hätte es womöglich noch Ausschreitungen gegeben. Ab Mittwoch wurde es wieder schönes Wetter in Kristiansand, so dass ich mich viel draußen an der frischen Luft aufhielt. Am Abend ging es dann doch noch einmal in die Uni, um Norwegisch zu lernen und sich über die Geschmacklosigkeit mancher Amerikaner zu wundern. Es gibt im norwegischen, und wahrscheinlich auch im amerikanischen Fernsehen, eine Show namens "Alt for Norge" - Alles für Norwegen. Amerikaner mit norwegischen Wurzeln werden nach Norwegen geflogen, um in verschiedenen Aufgaben die Kultur und Eigenheit der Norweger kennen zu lernen. Zu Beginn sind es 10 Personen, am Ende kann nur einer gewinnen und der Preis: Ein Treffen mit den norwegischen Verwandten, die der norwegische Fernsehsender intensiv gesucht hat. Amerikanisch aufgezogen mit viel Extravaganz, Tränen und chaotischen Leuten. Die Folge wurde in der Uni gezeigt und wir haben Gefallen daran gefunden. Aus rein kulturwissenschaftlicher Sicht natürlich, um die Unterschiede zwischen der norwegischen und deutschen, oder auch amerikanischen Kultur zu entdecken ;)
Am Donnerstag entschied ich mit Susann (sie studiert BWL in Jena) nach Lillesand zu radeln. Es sind ca. 46 km ausgebauter Radweg. Lillesand liegt östlich von Kristiansand an der E18. Das Städtchen mit 1000 Einwohnern steht in jedem Südnorwegen-Reiseführer. Das Wetter war gut, wir starteten gegen 13:30 Uhr, da wir vorher noch Vorlesungen hatten. Wir hofften in 3-4 Stunden dort anzukommen und rückwärts den Bus nehmen zu können. Das Bild oben ist unterwegs aufgenommen. Wie schon erwähnt bin ich hier nicht vom Glück verfolgt und so hörte sich mein Vorderrad bei Km 10 sehr eigenartig an und schon bald erkannte ich, dass sich nicht mehr viel Luft darin befindet. Susann klingelte an einigen Türen, keiner konnte uns helfen. Wir waren ca. 15 Minuten von der nächst größeren Hauptstraße entfernt sahen aber eine kleinere Straße mit zwei Bushaltstellen. Wir warteten und versuchten per Anhalter bis nach Lillesand zu kommen. Leider vergeblich. Nachdem ich meine norwegischen Sprachkünste erfolgreich eingesetzt hatte, kannten wir den Weg zur Bushaltestelle, von der uns der Bus nach Lillesand bringt. Wir entdeckten zwischendurch einen kleinen Strandabschnitt, an dem wir Mittagspause machten. Wir erreichten den Busstopp rechtzeitig, um dann festzustellen, dass der Bus zwar uns aber nicht die Fahrräder mitnimmt. Wir wollten unsere Gefährte aber nicht allein lassen und warteten nochmal 20 Minuten auf den nächsten Überlandbus. Wir zahlten viel zu viel, kamen aber endlich in Lillesand an. Der Ort hat außer den vielen weißen Holzhäusern nichts weiter zu bieten. Das Wetter und die Sonne waren aber so schön, dass wir unbedingt da hin wollten. Und eigentlich ging es ja auch ums Fahrradfahren. Nach 1,5 Stunden traten wir wieder die Rückreise an, auf der wir weniger zahlen mussten, als auf der kürzeren Hinfahrt. Manchen norwegischen Busfahrern kann man halt nicht vertrauen. Das Rad wurde von der Haltstelle in Kristiansand nachhause geschoben, mit der Absicht es am Freitag zu reparieren.
Dieser Fall trat auch ein. Ich nutzte die morgendliche Sonne noch einmal, um mit Susann früh neun Uhr im Meer schwimmen zu gehen. Schwimmen kann man das zwar nicht bezeichnen, eher ein kurzes Eindippen ins Wasser, dann zwei Züge schwimmen und schnell wieder raus. Die genaue Temperatur kann ich leider nicht sagen, irgendwas bei 10°C. Danach frühstückten wir auf unserer Terrasse, direkt von unseren Zimmern und dann wurde in den Tag gestartet. Als ich zum Fahrrad ging, um den kaputten Vorderreifen zu holen, bemerkte ich sehr schnell dass das Fahrrad erstaunlich klein geworden ist. Die Luft aus dem Hinterrad hat sich auch verabschiedet und so wurde das komplette Rad mit ins Zimmer genommen. Nachdem keiner auf meinen verzweifelten Hilferuf im Internet geantwortet hat, machte ich mich selbst ans Werk und flickte beide Schläuche. Trotz fehlender polytechnischer Kenntnisse sah das Ergebnis nicht soooo schlecht aus. Ich lief zur Tankstelle, pumpte beide Räder auf und muss bis morgen warten, ob die Luft hält.
Wir nutzen heute Abend noch einmal die warme Sonne, um draußen zu sitzen und zu braten. Mal sehen was am Wochenende auf mich wartet!!!
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