Wir verließen den Campingplatz in Vågåmo gegen 9 Uhr, um die weite Strecke zurück nach Oslo anzutreten. Planmäßig müssen wir heute den Mietwagen zurück geben. Die Strecke führt uns durch tiefe Täler und verlassene Dörfer in Richtung Lillehammer. Kurz vor Lillehammer erreicht uns ein Anruf der Werkstatt mit der Hiobsbotschaft, dass die Reparatur längern dauern kann und wir uns schon mal von der Kupplung verabschieden sollen. Nicht ging mehr. Wir halten an und holten tief Luft, um den Schock zu verdauen. Nach etlichen Telefonaten mit der Heimat und dem Automobilclub, bzw. der Werkstatt und der Autovermietung kamen wir zu dem Ergebnis umzukehren, wieder in Richtung Fagernes zu fahren und den Mietwagen am Mittwoch zurück zu geben. Das Navi deutete uns eine Strecke quer durchs Gebirge, wir folgten umgehend. Wir erlebten nun die schönste Strecke der gesamten Woche. Eine kleine Feldstraße führt durch das naturbelassene Gebiet der Telemark. Oft kam uns minutenlang kein Auto entgegen. Zwischendurch sahen wir kleine Zelte am Wegesrand. Das Gebiet ist sehr empfehlenswert für mehrtägige Wandertouren - also nichts für mich ;) Ab Fagernes führt die Straße E 16 nach Aurland. Dies ist der Beginn des Fjordlandes Norwegen. Lang gezogene Täler, oft bis zum Wasser bewachsen mit Bäumen. Das Fjordwasser glänzt im Sonnenlicht. Wir machten einen kurzen Abstecher nach Flåm, dort erspähten wir ein Kreuzfahrtschiff und Katja liess es sich nicht nehmen, dies zu fotografieren. Wir verliessen Flåm sehr spät und suchten einen gemütlichen Campingplatz. Der Weg dorthin ist spektakulär, die Straße schlengelt sich am Berg entlang nach oben. Man muss ein geübter Autofahrer sein, um diese Strecke gut zu meistern - also nichts für mich ;) Wir fanden einen netten Campingplatz in Ål. Er liegt etwas abseits der Straße und beherbergt ein Freilichtmuseum. Als wir auf den Parkplatz fuhren, übersah uns ein entgegenkommender Autofahrer und rollte in die Vorderfront des Autos. Wir dachten beide an das Schlimmste, aber lediglich das Kennzeichen war eingerissen. Später stellte sich heraus, dass es der CP-Besitzer war, der uns, um das Malheur zu beheben, die schönste Ferienwohnung zum Preis einer kleineren überliess. Der Abend konnte entspannt ausklingen.
Von Ål ging der Weg am Mittwoch Morgen zurück nach Oslo. Ein zweites Mal. Wir wollten ja schließlich unser Auto zurück. Gegen 11.30 Uhr trafen wir an der Werkstatt ein, gegen 12.15 Uhr waren wir schon wieder "On the Road". Von Oslo ging es auf der E18 zunächst nach Drammen, um von dort auf die E134 zu gelangen. Das nächste Ziel hiess Heddal und seine Stabkirche. Diese Stabkirche ist die größte ihrer Art in Norwegen und damit Haupttourismuspunkt. Unterwegs gönnten wir uns Pommes mit fettigen Sandwiches. Auf dem Autobahnparkplatz räumten wir ebenfalls unser Auto aus und weniger Gepäck, da die Hälfte an Nahrung weggeschmissen, wieder ein. Die E134 führt zum Ryfylkevegen, einer sehr sehenswerten Straße in Fjordnorwegen. Ryfylkevegen Noch waren wir nicht da, sondern befanden uns im Setesdal. Die Gegend rühmt sich nicht gerade für seine Tourismusaufgeschlossenheit. Als es Abend und die Augen immer schwerer wurden, suchten wir in dieser verlassenen Gegend einen Campingplatz. Wir fanden ihn bei einer Dame aus New York City im kleinen Örtchen Haukeligrend. Ein Teil des CP lag rechter Hand der Landstraße, unser Teil mit Toiletten und Duschräumen lag linker Hand. Da wir nun endlich die Fahrräder nutzen konnten, machten wir eine kleine Abendausfahrt und erkundeten die Gegend nebst einigen Geocaches. Die Hütte ist empfindlich klein, es gab Fertiggerichte zum Abendbrot. Der anschließende Morgen entschädigte für eine viel zu kalte Nacht mit herrlichem Sonnenschein. Wir frühstückten auf frischem Grün in der Sonne. Erst spät fuhren wir los in Richtung Ryfylkevegen, um von dort nach Kristiansand durchzufahren. Die Fahrt war sehr langwierig, doch immer wieder sehr schöne Aussichten belohnten die Geduld. Fotos
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