Die Einführungswoche vom 15.08. - 19.08. endete für mich mit der Registrierung bei der örtlichen Polizei. Alle Personen, die sich länger als 3 Monate im Land aufhalten, müssen sich polizeilich registrieren lassen. Ich habe im Vorfeld eine Onlineregistrierung durchgeführt, mir einen Termin für Freitag 9:45 Uhr geben lassen und alle wichtigen Unterlagen eingepackt. Wie üblich begann es Freitag früh heftig zu regnen und ich kam klitschnass bei der Polizei an. Ich diesem Sinne möchte ich meiner Mutti und Katja danken, die in den letzten Tagen ein Paket zusammengestellt haben, damit es dem Nesthäkchen im Norden an nichts fehlt. Die Regenhose ist auch eingepackt. Bis auf meinen Reisepass, Studentenausweis und Versicherungskarte wollte die Polizeiangestellte nichts weiter sehen. Sämtliche Aufregung im Vorfeld war also unbegründet.
Für Freitag Abend verabredeten wir uns für die Ampel- oder auch Traffic-light-party. Man zeigt mit Hilfe seiner Kleidung seinen Beziehungsstatus, rot steht für vergeben, gelb für unsicher und grün für "offen für alles". Die Musik war schlecht und Norweger sind im Allgemeinen ab 22 Uhr schon so betrunken, dass sie nicht mehr unterscheiden können, wen sie antanzen. Wir hatten also unseren Spaß, verliessen die Festivität trotzdem gegen 1.30 Uhr.
Am Sonnabend nahmen wir an einer geführten Wanderung zum Jegersberg teil. Das Naturschutzgebiet erstreckt sich auf bis zu 20km hinter der Universität und läd zum Joggen, Fischen und Schwimmen ein. Die Tour ging ca. 1,5 Stunden und da wir Mädels ja hart im Nehmen sind, gönnten Anna, Svenja und ich uns ein Bad im 15°C kalten See. Der Nachmittag wurde mit Einkaufen verbracht und am Abend wurde der vorherige ausgewertet.
Wir konnten am Sonntag endlich mal etwas länger schlafen, da die geplante Bootstour um die Küste Kristiansands für 14 Uhr angesetzt war. Nachdem am Samstag die Sonne zum Vorschein kam und eine herrliche Wärme abstrahlte, plätscherte es Sonntag Morgen und wir waren zum dritten Mal schwer durchnässt. Das wird das einzige sein, was mir vom Norwegenaufenthalt im Gedächtnis bleibt - ständig nass geworden. :) Das Boot war ein Standard-Touristen-Ausflugsboot und hatte Platz für 100 Besucher. Wetterbedingt nahmen nicht ganz so viele teil. Warum nur??? Zu Beginn versammelten wir uns im Inneren des Schiffes, konnten aber doch von oben mehr sehen. Ich habe nicht damit gerechnet, dass ein starker Seegang herrscht und kann deshalb nur bruckstückhaft vom Ausflug erzählen. Ich saß nämlich die meiste Zeit am oberen Deck des Schiffes, sehr mittig und mit geschlossenen Augen, damit ich nur gering mitbekommen konnte, wie sehr sich das Schiff neigte. Am Ende war aber alles wieder gut.
Am heutigen Montag fuhren wir voller Spannung in die Uni - eine Vorlesung zum Thema Orienteering stand auf dem Programm. Wir waren sehr überrascht, als wir erfuhren, dass wir hätten Sportkleidung mitbringen müssen, es ging nämlich in die Natur. Der Dozent war ein Professor der sportwissenschaftlichen Fakultät und unterrichtet dort Orientierungslauf. Nach einer kurzen Einweisung gingen wir nach draußen und ins nähere Umfeld der Uni, um kleine rote Markierungen zu suchen. Wir waren nur bewaffnet mit einer Karte auf der die Standorte (mitunter sehr ungenau) eingezeichnet waren. Wir machten die ein oder andere lustige Entdeckung und haben uns so weit verlaufen, dass wir als letztes Team ins Ziel kamen. Das wird aber in Zukunft geübt!!! Der Abend klang mit einem kurzen erfrischenden Bad im Meerwasser aus, Ane und ihre Freundin Luise luden mich ein, mit schwimmen zu kommen - abends 22 Uhr. Die beiden sind abgehärteter als ich und rutschten über die Wasserrutsche ins Wasser, ich nahm die einfachere Variante über die Stufen. :) Fotos
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